Unter dem Motto „Hier bleib´ ich“ fand am 16. und 17. Oktober 2021 der diesjährige Jugendtag für die Jugendlichen aus Süddeutschland statt. Aufgrund der Corona-Pandemie war der Jugendtag einmal etwas anders: Die Jugendlichen versammelten sich dezentral und konnten in kleineren Gruppen Jugendtagsstimmung erleben.
Die Jugendlichen und ihre Betreuer aus dem Kirchenbezirk Pforzheim trafen sich am Samstagabend in der Kirche in Birkenfeld. Dort konnten sie gemeinsam die aus München gesendete Übertragung der Abendveranstaltung erleben. Neben einem kleinen Rückblick auf den Internationalen Jugendtag 2019, der unter dem Motto „Hier bin ich“ stand, war eine Podiumsdiskussion mit Bezirksapostel Michael Ehrich und zwei Jugendlichen Teil des Programms. Außerdem hatten Jugendliche aus allen Apostelbereichen im Vorfeld Videos vorbereitet, in denen sie ihre Bezirke vorstellen. Auch diese sorgten an dem Abend für ein Gefühl der Verbundenheit zwischen den verschiedenen Jugendgruppen, die den Jugendtag in diesem Jahr auf Distanz erlebten. Im Anschluss an die Abendveranstaltung hatten die Jugendlichen noch die Möglichkeit, sich bei Flammkuchen und Getränken im Kirchenhof etwas auszutauschen und Gemeinschaft zu erleben.
Den Höhepunkt des Jugendtags 2021 stellte der Gottesdienst am Sonntagmorgen dar, der ebenfalls aus München übertragen wurde. Bezirksapostel Michael Ehrich, Leiter der Gebietskirche Süddeutschland, legte dem Gottesdienst ein Bibelwort aus Hebräer 10 Verse 35 und 36 zugrunde: „Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. Geduld aber habt ihr nötig, auf dass ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt.“ In seiner Predigt stellte der Bezirksapostel das Vertrauen in den Mittelpunkt, das Vertrauen sei für die Menschen von hoher Wichtigkeit. Er führte aus, dass es wichtig sei, auch Selbstvertrauen zu haben, so habe Gott jeden Menschen lieb und mit ganz individuellen, schönen Gaben ausgestattet. Deshalb sollten die Jugendlichen auch sich selbst lieben, wie es das Doppelgebot der Liebe vorgibt. Außerdem sei das Vertrauen in andere Menschen wichtig für das Zusammenleben in der Gemeinschaft. Der Bezirksapostel wünschte jedem Jugendlichen Menschen an der Seite, denen sie vertrauen können. Dabei erwähnte er Familie und Freunde, aber auch die Seelsorger in der Kirche, auch diesen dürften die Jugendlichen vertrauen. Hier sprach er auch die Seelsorger und Betreuerinnen an, dass es für sie wichtig sei, so zu handeln, dass die Jugendlichen ihnen vertrauen können. Als wichtigsten Aspekt des Vertrauens nannte Bezirksapostel Ehrich das Vertrauen in Gott. Er empfahl den Jugendlichen, so wie Abraham, Gott ihre Zukunft anzuvertrauen und wie Mose Gott zu vertrauen, auch wenn sie das Gefühl haben, ihn gerade einmal nicht sehen und erleben zu können. Als weiteres Beispiel des Vertrauens in Gott erinnerte der Bezirksapostel an die Jünger Jesu, die auch vertrauten als sie Gott und Jesus einmal nicht verstanden. Auch im Leben der Gläubigen heute könne es Situationen geben, in denen man Gott nicht versteht. Hier gilt es, ihm dennoch zu vertrauen und darauf zu bauen, dass er am Ende alles recht macht. Ganz besonders Jesus kann den Jugendlichen auch ein Vorbild für Gottvertrauen sein, so konnte er doch im Garten Gethsemane trotz der schweren Situation sagen „dein Wille geschehe“. Der Bezirksapostel forderte auch die Jugendlichen auf, Gottes Willen über den eigenen Willen zu stellen.
Apostel Hans-Jürgen Bauer, Leiter des Apostelbereichs Ulm, erklärte in seinem Predigtbeitrag, dass das Vertrauen in Gott nicht immer einfach sei und man darum auch kämpfen müsse, das hätten auch die Personen aus der Bibel, die der Bezirksapostel genannt hatte, damals tun müssen.
Im Gottesdienst wurde klar, wie wichtig es ist, zu vertrauen und dass daraus ein Gefühl der Geborgenheit entstehen kann, sodass die Jugendlichen dann auch für sich sagen können „Hier bleib´ ich“.