Bei strahlendem Sonnenschein fand am Montag, 29.05.2023 der diesjährige ökumenische Gottesdienst der Weststadtgemeinden im Kirchengarten der Evangelisch-methodistischen Gemeinde statt. Die Predigt wurde vom evangelischen Posaunenchor der Christuskirche und einigen wenigen Bläsern anderer Konfessionen umrahmt.
Aus der Vorlage zum Gottesdienst sind folgende Worte zu entnehmen: "Die Gebetswoche für die Einheit der Christen wird in der Zeit um Pfingsten begangen, wenn wir die Entstehung der Kirche feiern und im Leib Christi als lebendige Steine auferbaut werden. Die Kirche wird durch den Geist errichtet, inmitten von Verschiedenheit und mit der einigenden und prophetischen Kraft des Heiligen Geistes. Einheit in Verschiedenheit und diese einigende und prophetische Kraft treibt das Werk der Gerechtigkeit an; sie macht deutlich, dass wir gemeinsam Menschen sind, und verleiht uns die Fähigkeit, trotz der Unterschiede zu kommunizieren und durch die Kraft Gottes von der Macht Gottes Zeugnis abzulegen."
Pfarrer Prof. Dr. Stephen Lakkis von der evangelischen Kirche ging in seiner Predigt insbesondere darauf ein, dass Jesus seinen Nachfolgern den Auftrag gegeben habe, seine Liebe an alle Menschen weiterzugeben. Für den Christen solle nicht vorrangig Jesus selbst, sondern der Nächste im Mittelpunkt seiner Liebe stehen. Nur so könne die Liebe zu Jesus unter Beweis gestellt und für die Mitmenschen erlebbar werden.
Eine Besonderheit war in diesem Jahr das gemeinsame Glaubensbekenntnis, das aus der Weltversammlung der Christen in Seoul 1990 stammt und das besonders in die heutige Zeit hinein spricht.
Ich glaube an Gott, der die Liebe ist und der die Erde allen Menschen geschenkt hat.
Ich glaube nicht an das Recht des Stärkeren, an die Stärke der Waffen, an die Macht der Unterdrückung.
Ich glaube an Jesus Christus, der gekommen ist, uns zu heilen, und der uns aus allen tödlichen Abhängigkeiten befreit.
Ich glaube nicht, dass Kriege unvermeidbar sind, dass Friede unerreichbar ist.
Ich glaube nicht, dass Leiden umsonst sein muss, dass der Tod das Ende ist, dass Gott die Zerstörung der Erde gewollt hat.
Ich glaube, dass Gott für die Welt eine Ordnung will, die auf Gerechtigkeit und Liebe gründet, und dass alle Männer und Frauen gleichberechtigte Menschen sind.
Ich glaube an Gottes Verheißung eines neuen Himmels und einer neuen Erde, wo Gerechtigkeit und Frieden sich küssen.
Ich glaube an die Schönheit des Einfachen, an die Liebe mit offenen Händen, an den Frieden auf Erden.
Amen
Nach dem Gottesdienst gab es ausreichend Gelegenheit, sich bei einem Imbiss mit Mitgliedern aller Konfessionen auszutauschen und Kontakt aufzunehmen. Die Verpflegung nach dem Gottesdienst wird jährlich von einer anderen Glaubensgemeinschaft übernommen – in diesem Jahr sorgte die neuapostolische Gemeinde Brötzingen für das leibliche Wohl der Besucher. Es war ein schöner Vormittag im Kreis von Glaubensschwestern und Glaubensbrüder anderer christlicher Denominationen.