Grund zum Feiern hatte die Gemeinde Pforzheim-Bayernstraße am Sonntag, den 04.09.2022: das Ehepaar Scheuerle erhielt den Segen zum diamantenen Ehejubiläum.
Der Predigt lag das Bibelwort aus Psalm 73, 23-24 zugrunde: „Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, du leitest mich nach dem Rat und nimmst mich in Ehren an.“
Der Gemeindechor griff das Bibelwort in dem einleitenden Chorlied auf „Der Herr ist mein Licht, ist mein Licht und ist mein Heil. Was fürcht‘ ich noch?“. Bezirksältester Karsten Müller stellte das Vertrauen in die Hilfe Gottes in den Mittelpunkt der Predigt. König Asaf, der Verfasser des 73. Psalms, schildert seine Verbitterung über die scheinbare Ungerechtigkeit, dass es den „Gottlosen“ so gut gehe, die nicht nach Gottes Willen fragten. Asaf empfand seine eigene Hinwendung zu Gott als vergeblich, denn er selbst hatte unter vielen Schwierigkeiten zu leiden. Doch dann erkannte er im Tempel die Konsequenz eines gottlosen Lebens und Gottes Gerechtigkeit.
Der Bezirksälteste führte aus, man habe in schwierigen, leidvollen Situationen zwei Möglichkeiten: man könne sich enttäuscht von Gott abwenden oder, wie Asaf, sich ihm vertrauensvoll zuwenden. Der Heilige Geist antworte auf gläubige Gebete nicht immer sofort – wer geduldig auf Gottes Antwort warte, dürfe ihn am Ende aber erleben. Oft verstünde ein Christ manche Herausforderung in seinem Leben nicht. So wie man ein gewobenes Bild richtig herum betrachten müsse, um die schönen Muster und Farbwechsel zu sehen, so löse sich auch im Leben manches Rätsel erst nach einiger Zeit. So lange erscheine das gegenwärtige Erleben chaotisch, zufällig und sinnlos, so wie die Rückseite eines Webbildes.
Zu einem weiteren Predigtbeitrag wurde Hirte Thorsten Denninger, Vorsteher der Gemeinde Bayernstraße, gerufen. Er stellte das Bild eines Kindes in den Mittelpunkt, das gerade laufen lerne. Bei den ersten Versuchen brauche es die helfenden Hände der Eltern, aber schon bald strebe das Kind nach Selbständigkeit. Beim ersten Schwanken aber greife es doch gerne wieder nach den Händen der Eltern. So dürfe auch ein gläubiger Christ auf seiner Lebensreise immer wieder im Sakrament des Heiligen Abendmahls nach der helfenden Hand Gott greifen.
Im Anschluss an das Heilige Abendmahl erhielten als weiteren Höhepunkt die Eheleute Rudi und Margarete Scheuerle den Segen zur Diamantenen Hochzeit. Bezirksältester Müller betonte in der Ansprache an das Jubelpaar nochmals den Lohn des Vertrauens in Gottes Hand. Er gab den beiden ein Wort aus Psalm 18,30 für ihren weiteren gemeinsamen Weg an die Hand und legte ihnen sinngemäß ins Herz: „Mit Gott schafft man es über jedes Hindernis“.