Am Sonntag, 31.07.2022 freute sich die Gemeinde über den Besuch von Bezirksvorsteher Karsten Müller. Das Bibelwort für den Gottesdienst entstammt dem Gespräch, das Jesus mit einem Blinden führte, bevor er ihn heilte: „Was willst du, dass ich für dich tun soll? Er sprach: Herr, dass ich sehen kann.“ (Johannes 18,41)
Bezirksältester Müller stellte den Dank für alles erlebte Heil Gottes an den Beginn seiner Predigt. Oft sei Gottes Anwesenheit nicht zu spüren – zu schwer laste das eigene Erleben schwieriger Umstände, von Krankheit, Sorgen und Leid auf der Seele. Analog zu der Frage an den Blinden aus dem Bibelwort „Was willst du, dass ich dir tun soll?“ lud er die Gläubigen dazu ein, Gott um einen anderen Blickwinkel auf ihre Situation zu bitten. Dankbar könne man dann erkennen, dass Gott gerne seine Nähe und Liebe sowie immer wieder neue Kraft zum Weitergehen schenke. Der sehende Christ bekomme von Gott auch eine neue Sicht auf seine Aufgabe, so der Bezirksälteste weiter. Diese bestehe in der Nächstenliebe und in der Unterstützung Hilfesuchender, in der Gemeinde und im Alltag.
Einen freudigen Höhepunkt bekam der Festgottesdienst durch die Zusammenführung der Gemeinden Eisingen und Neulingen. Bischof Jörg Vester hatte am 27.07.2022 den letzten Gemeindegottesdienst in Eisingen durchgeführt. Die Gemeindemitglieder besuchen künftig die Gottesdienste in Neulingen, das Gebäude soll weiterhin für überbezirkliche Gottesdienste und Veranstaltungen genutzt werden, beispielsweise für Jugendzusammenkünfte.
Die beiden Kirchengemeinden Eisingen und Neulingen sind traditionell eng verbunden. So war die Gemeinde ab 1961 von Priester Peter Braun aus Göbrichen als Gemeindevorsteher betreut worden. In den Folgejahren besuchte die Gemeinde Eisingen phasenweise mangels eines eigenen Versammlungslokals die Gottesdienste in Göbrichen. Die über die Jahrzehnte bestehende rege Freundschaft und Zusammenarbeit kann in der Zusammenführung der beiden Gemeinden nun weiter verstärkt werden. Der bisherige Eisinger Gemeindevorsteher, Evangelist Volker Stahl aus Pforzheim, wurde zum stellvertretenden Gemeindevorsteher für Neulingen ernannt, Priester Bernd Alpers aus Eisingen wirkt nun in seinem Amt in Neulingen. Bezirksältester Müller gab abschließend allen Brüdern der Gemeinde einen Segenswunsch für eine auch weiterhin freudige Zusammenarbeit mit.
Der Gemeindechor brachte die Freude der Gemeinde mit dem Choral „Danket dem Herrn“ auf den Punkt: Dank für alles Erlebte und für alles, was Gott noch bereithält an Gnade, Segen und Freude für die vereinigte Gemeinde.
Am Nachmittag traf sich die „neue“ Gemeinde Neulingen zum diesjährigen Gemeindefest, um die Zusammenführung gebührend zu feiern. Bei Kaffee und Kuchen und später beim zünftigen Grillen sowie bei Spiel und Spaß fand ein reger Austausch in allen Altersgruppen statt.