Drei Mal im Jahr wird in den Gemeinden der Neuapostolischen Kirche ein Gottesdienst zum Gedenken an die Verstorbenen gefeiert, so auch am Sonntag, 7. März 2021. In der Kirchengemeinde Mühlacker wurde dieser Gottesdienst von Apostel Martin Rheinberger durchgeführt und wurde auch per Livestream übertragen.
Der Apostel legte dem Gottesdienst ein Bibelwort aus Jesaja 55 Vers 1 zugrunde: „Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommt her zum Wasser! Und die ihr kein Geld habt, kommt her, kauft und esst! Kommt her und kauft ohne Geld und umsonst Wein und Milch!“ Apostel Rheinberger stellte im Lauf seiner Predigt die Frage, ob die Gläubigen noch durstig seien nach Gott oder ob das Leben so mit irdischen Dingen angefüllt sei, dass kein Platz mehr für Gott bleibe. Der Apostel führte aus, dass die Menschen Glauben bräuchten, um Gottes Gnadenangebot und seine Sakramente anzunehmen. Er legte den Gläubigen ans Herz für die Verstorbenen zu beten und den Nächsten, zu dem auch Verstorbene zählen können, zu lieben. Den Nächsten zu lieben bedeute auch, ihm Gottes unendliche Liebe zu gönnen und keinen zu be- oder verurteilen. Dies verdeutlichte der Apostel am biblischen Beispiel einer Frau, die die Ehe gebrochen hatte: Jesus sprach sie anders als die Pharisäer einfach neutral als Frau an, er verurteilte sie nicht für ihr Handeln. So sollten auch die Gläubigen andere Menschen nicht einer Kategorie zuordnen und sie verurteilen, sondern sich bemühen, alle zu lieben und in Liebe anzusprechen.
Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von der Orgel und einem Streichquintett. Ein besonderes Gepräge erhielt der Gottesdienst zusätzlich noch dadurch, dass Priester Werner Gann aus der Kirchengemeinde Mühlacker und Priester Edmund Leicht aus der Kirchengemeinde Kieselbronn altersbedingt von ihrer Aufgabe als aktive Amtsträger entlastet und in den Ruhestand versetzt wurden. Apostel Rheinberger dankte beiden Priestern sowie ihren Ehefrauen für ihren langjährigen Einsatz und wünschte für den Ruhestand Gottes Segen.