20.12.2015. Auf den Tag genau vor 90 Jahren wurde die Gemeinde Pforzheim-Brötzingen gegründet.
Aus diesem Anlass feierte Bezirksevangelist Thomas Ringle an diesem Sonntag mit der Gemeinde den Gottesdienst, dem das Bibelwort aus Johannes 21, 15 zugrunde lag. Tenor der Predigt war, dass die Liebe zu Gott nur so groß im Menschen sein kann, wie es die Liebe zum Nächsten zu sein vermag. Liebe lebt nicht von Berechnung sondern von dem starken Willen, in eine Beziehung zu investieren.
Die Liebe zu Gott und seinem Werk hat auch die vielen Pioniere zur Gründungszeit der Gemeinde Brötzingen Opfer und persönlichen Verzicht bringen lassen. So hatte der „legendäre“ Diakon Ernst Kirchherr um die Jahrhundertwende 1900 seine sichere Anstellung in Karlsruhe aufgegeben, um in Pforzheim eine Gemeinde für die Neuapostolische Kirche zu sammeln.
Jubiläums- und Weihnachtsfeier
Nach dem Gottesdienst mit über 200 Gottesdienstteilnehmern feierte die Gemeinde zunächst mit einem Gläschen Sekt den besonderen Tag. Fürs leiblich Wohl war danach mit Gulasch- und Käsesuppe – gekocht von Priester Jörg Bäder – aufs Beste gesorgt. Und nach Kaffee und Kuchen begann danach der Programmteil der Weihnachtsfeier.
Die Gemeindeweihnachtsfeier hatte in diesem Jahr einen Schwerpunkt im Rückblick auf die vergangenen 90 Jahre. Einen komprimierten Bericht der Gemeindeentwicklung gab Hirte Winfried Waldhauer (hier nachzulesen:
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Erzählungen und Anekdoten
Dann folgten Beiträge mit Anekdoten der Gründungszeit. Musikalische Beiträge des Gemeindechors, des Kinderchors, des Gemeindeorchesters und des Kinderorchesters bereicherten das Programm.
Mit einem Gedicht und amüsanten Anmerkungen zur aktuellen Entwicklung in der Gemeinde lies Manfred Adler die Insider schmunzeln.
Zum Abschluss der Feier in der jetzigen Kirche im Grimmigweg erklang ein gemeinsam gesungenes „Stille Nacht“ und eine Grußbotschaft an die Partnergemeinde in Holzminden wurde aufgenommen.
Besuch der früheren Versammlungsstätte
Interessierte Gemeindemitglieder hatten im Anschluss die Möglichkeit, den Ort zu besuchen, in dem die Gemeinde Brötzingen in den ersten 35 Jahren ihres Bestehens (1925 bis 1960) die Gottesdienste feierte und wo sich ihr Gemeindeleben abspielte. In der Westlichen Karl-Friedrich-Str. 257a – im sogennanten Schlauch (die Straße war vor der Sanierung des Stadtteils Brötzingen an dieser Stelle besonders eng) hatte die Neuapostolische Kirche damals ihr Kirchenlokal im Hintergebäude einer Gastwirtschaft. Die umgebauten Räume werden heute vom Südwestdeutschen Kammerorchester als Probenräume genutzt. Manche Geschichten wurden dabei von Gemeindemitgliedern nacherlebt, die diesen Ort aus ihrer Kindheit wohl kannten. Etwa 5000 Gottesdienste mögen es wohl gewesen sein, die in diesem Domizil gefeiert wurden.