Diese Frage stellten sich die rund 50 Besucher der Open-Doors-Veranstaltung in der Neuapostolischen Kirche in Mühlacker am 14.10.2019. Open-Doors – eine Initiative die im Dienst der verfolgten Christen weltweit für Aufklärung sorgt. So auch an diesem Abend in einem einstündigen Vortrag eines Vertreters von Open-Doors.
In seiner Rede erläuterte er den Zuhörern, dass die Christen - nach den Erkenntnissen von Open-Doors - mit Abstand die größte aus Glaubensgründen verfolgte Gruppe bilde. Er ging als erstes darauf ein wie sich die Christenverfolgung darstellt. Verfolgung herrsche nicht nur wo Christen wegen ihres Glaubens verletzt, gefoltert, eingesperrt, in Lagern umerzogen oder getötet würden. Sondern auch wo sie aus diesem Grund ihre Arbeit verlieren, sowie auch den Kindern christlicher Eltern der Zugang zum Schulsystem verwehrt wird oder nur eine schlechtere Schulbildung erlaubt sei. Unter anderem aber auch der Bau von Kirchen oder Versammlung zu Gottesdiensten nicht erlaubt würde.
Open-Doors erstelle hierzu regelmäßig einen weltweiten „Christenverfolgungsindex“ für 50 Länder. Christenverfolgung selbst – so der Open-Doors-Vertreter – fände in der Zwischenzeit in mehr als 70 Ländern statt. Erschreckend war für die Anwesenden auch, dass die Gewalt gegen Christen anstatt ab- immer mehr zunähme. So sei auch die Zahl der getöteten Christen im Jahr 2019 weiter angestiegen.
Auf Platz eins der größten Christenverfolgung sei das Land Nordkorea. Afghanistan stehe auf Platz zwei. Dicht gefolgt von Somalia und Libyen. Auf dem fünften Platz stehe Pakistan.
Des Weiteren wurde an einzelnen Schicksalen und Ereignissen erläutert, wie die Christen in diesen Ländern mit der Situation zurechtkommen würden und damit umgingen. Und dass sie sich trotz alledem zu ihrem Glauben bekennen , diesen aktiv leben und ohne Ansehen der Personen selbst ihren Peinigern mit christlicher Nächstenliebe begegnen und helfen wo es ihnen möglich ist. In einigen Ländern führe dies dazu, dass trotz aller Repressalien die Zahl der Christen stiege. Als Beispiel, wie schwierig der Wechsel vom Islam zum Christentum sei, wurde Ägypten genannt. Den christlichen Glauben anzunehmen gilt dort als einer der schlimmsten Frevel den man als Muslim begehen kann. Es bedeute seine Herkunft zu verraten und Schande über die Familie zu bringen.
Auch in Ländern von denen man es nicht vermute, fände Christenverfolgung statt. So zum Beispiel im „Urlaubsparadies“ Malediven oder auch in Mexiko. Dort unterdrücke das organisierte Verbrechen die Religionsfreiheit und bedrohe Geistliche, die versuchen Jugendliche vor einem Leben in der Kriminalität zu bewahren. Seitens der Politik in Europa würde dieses Thema kaum bzw. gar nicht aufgegriffen.
Abschließend betonte der Referent, dass Open Doors unterstützend tätig sei und verfolgten Christen durch diverse Projekte helfe. „Das Erste, um das uns verfolgte Christen bitten, ist das Gebet. Mehr als durch alles andere spüren sie unsere Liebe und Unterstützung durch unsere Gebete“. So waren seine abschließenden Worte. Open Doors rufe daher immer wieder zu Gebetskampagnen auf und habe auch hierzu einen Gebetskalender entworfen, der Anreize als Grundlage für Gebete für verfolgte Christen beinhalte.